Mit Ressourcen pfleglich umgehen
Die kommunale Wirtschaftspolitik hat viel mit Flächen zu tun und Flächen sind kostbar. Die Planung von Gewerbeansiedlung sollte sich deshalb vorrangig an den Bedürfnissen der ortsansässigen Menschen und der lokalen Wirtschaft orientieren. Die Ausweisung von Gewerbeflächen weit über den regionalen Bedarf hinaus verursacht nicht nur kurz- und mittelfristig hohe Kosten (Planung, Ankauf, Erschließung etc.), sondern selbst bei einer erfolgreichen Vermarktung auch langfristige Zusatzkosten für den Stadtbeutel.
Gewerbesteuereinnahmen fließen in Umlagetöpfe
In Bezug auf Gewerbesteuereinnahmen ist Geldern in einer besonderen Situation: Anders als in anderen Kommunen kommen zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen nicht der Stadt Geldern zugute, sondern werden zu über 90% mit Umlagezahlungen verrechnet. Dies hat mit der Struktur der Stadt zu tun und bedeutet, dass die von den anderen Parteien praktizierte Wachstumsgläubigkeit in Geldern wenig Sinn macht. (Wachstum ist kein Wert an sich, sondern muss den Menschen dienen.)
Möglichkeiten nutzen
Eine Möglichkeit, den Flächenverbrauch zu mindern, sehen wir vor allem in dem Aufkauf schon vorhandener nicht mehr verwendeter Gewerbeflächen. Beim Vergaberecht sollte die Stadt ökologische und soziale Kriterien aufstellen, mit dem Ziel eines klimaneutralen Gewerbegebietes in naher Zukunft. Weiterhin wichtig ist, dass die Stadt auch in der Innenstadt Immobilien aufkauft, um dort kleinen Startups/ Unternehmen Chancen bieten zu können.
Wertvolle Unternehmen für Geldern
Neue Gewerbeflächen sollen nur dann ausgewiesen werden, wenn dies die vorhandene Infrastruktur weiterentwickelt und wenn kommunale Ziele anders nicht erreicht werden können. Neben der Bestandspflege für die bereits ansässige Wirtschaft sollte sich Wirtschaftsförderung deshalb in der Ansiedlungsaquise auf Unternehmen beschränken, die wir in Geldern für eine ausgewogene Wirtschaftsstruktur tatsächlich brauchen.
Wirtschaftsförderung sollte insbesondere regionale ökologische Aktivitäten unterstützen. Dazu gehören gerade im ländlichen Bereich die Vermarktung regionaler Produkte, ein nachhaltiger Tourismus, aber auch ein verstärkter Ausbau grüner Technologien.
Geldern soll auch zukünftig die LandLebenStadt bleiben….